Jütlandrinder
Das Jütlandrind stammt von den ursprünglich schwarz-grau gefleckten Rindern ab, die im 17., 18. und 19. Jahrhundert in Jütland weit verbreitet waren und dort die Grundlage für den Export von Ochsen auf den norddeutschen Markt bildeten.
Das erste Zuchtbuch für Pferde und Rinder der jütländischen Rasse wurde 1881 veröffentlicht und enthält Informationen zu 48 Bullen und 53 Kühen. Das Ausgangsmaterial war sehr heterogen. Daher wurden die Bullen sowohl als Milch- als auch als Fleischbullen aufgeführt. Der Milchtyp war durchweg kleiner als der Fleischtyp und die durchschnittliche Höhe (Stangenmaß) für acht Milchkühe betrug 120 cm. Das Gewicht erwachsener Kühe wurde mit ca. angegeben. 350 kg, und die jährliche Milchleistung lag typischerweise bei 800–1000 Litern. Tiere des Fleischtyps waren durchweg größer und schwerer und die größte Kuh im ersten Herdbuch hatte eine Widerristhöhe von 146 cm.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Rasse zu einer reinen Milchrinderrasse mit einem Zuchtziel, das dem Zuchtziel des niederländischen schwarzbunten Rindes nahe kam. Gleichzeitig wurden Farbe und Markierungen standardisiert.


Rote dänische Milchrasse
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts unterschied man in Dänemark zwischen zwei Rinderarten – dem Jütlandrind und dem Isländerrind. Im 18. Jahrhundert wurden die Inselrinder mit mehreren roten Rassen gekreuzt. Auf Seeland und Lolland-Falster wurden Rinder aus Angel eingesetzt. Auf Fünen wurden vor allem Rinder aus Nordschleswig und die größeren Rinder aus Ballum verwendet. Es waren vor allem die fünischen Rinderzüchter, die die Rote Dänische Milchrasse züchteten.
Der Name der Rasse taucht erstmals 1878 auf der Bauernversammlung in Svendborg auf und dieses Jahr gilt als Gründungsjahr der Rasse. Durch Reinzucht entwickelte sich die Rasse zu einer einheitlichen roten Milchrinderrasse, die in der Milchleistung den anderen dänischen Milchrinderrassen überlegen war. Die Rasse erlangte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts internationale Bekanntheit, Zuchttiere wurden in viele Länder exportiert und hatten unter anderem großen Einfluss auf die Rinderpopulationen in den baltischen Ländern.
Die Rasse hatte ihre Blütezeit in den 1950er Jahren, als die rdM etwa 70 % des dänischen Rinderbestands ausmachte. Seitdem ist die Rasse stark zurückgegangen. 1970 gab der Zuchtverband das Prinzip der Reinzucht auf.
Schwarz-weiße dänische Milchrasse
Wie aus der Beschreibung des Jütlandrindes hervorgeht, erlaubte der Zuchtverband für das Buntblättrige Jütlandrind (SJM) ab 1949 die Kreuzung von Jütlandrindern mit niederländischen Rindern und die Eintragung dieser Kreuzungstiere ins Zuchtbuch. Gleichzeitig wurde der Rassename in „Schwarzbunte Dänische Milchrasse“ (SdM) geändert.
Der aus der Kreuzung niederländischer schwarz-weißer Rinder mit dem Jütlandrind entstandene Typ SdM war eine Kombinationsrasse, die gute Milchleistung mit Freundlichkeit und guter Schlachtqualität verband. Etwa seit Mitte der 1960er Jahre verwendet der Zuchtverband für SdM in großem Umfang Sperma von Bullen der schwarzbunten Rasse Holstein-Friesian (HF) aus den USA und Kanada, und heute ist die Mehrzahl der Gene der schwarzbunten Kühe Holstein-Friesian-Ursprungs.

Melkwagenhupe
Melkwagenhörner stammen ursprünglich aus England. In Dänemark gewann es Ende des 19. Jahrhunderts an Popularität. Im Jahr 1922 wurden ca. Ein Drittel aller Kühe in Jütland gehören zur Rasse Malkekorthorn. Die heute bekannteste Sorte ist die Heather-Sorte.
Seit 1906 gibt es in Dänemark einen eigenen Zuchtverband für die Rasse, es wurden jedoch kontinuierlich Zuchttiere importiert. Bis etwa 1950 beschränkten sich die Importe allerdings auf Malkekorthorn-Bullen aus England. In den 1950er Jahren wurden rot gefleckte deutsche und niederländische Rinder mit Bullen gekreuzt und 1962 änderte der Zuchtverband seinen Namen in Dänischer Zuchtverband für rot gefleckte dänische Rinder (drK). In den folgenden Jahren wurde fast die gesamte dänische Population des Malkekorthorns mit rotbunten Rindern aus Deutschland und den Niederlanden gekreuzt.
Agersø-Rinder
Anfang der neunziger Jahre wurde auf Agersø eine kleine Rinderherde gefunden. Im Jahr 2004 wurde eine genetische Studie durchgeführt, die die Annahme bestätigte, dass die Agersø-Rinder mit der ursprünglichen rdM verwandt sind. Dies steht im Einklang mit der Entwicklungsgeschichte der Rasse, da rdM-70 mit Genen des Ø-Rinds gegründet wurde.