GETREIDESORTEN

ALTE DÄNISCHE MAISSORTEN

Getreide ist seit der Steinzeit das Hauptnahrungsmittel in Dänemark. Archäologische Ausgrabungen in Siedlungen belegen, dass Wildweizenarten wie Emmer, Einkorn und Dinkel sowie die sechszeilige Gerste zur antiken Küche gehörten. Bis zur Bronzezeit war Weizen das vorherrschende Getreide, danach übernahm Gerste die Führung. Haferkörner tauchen auch in archäologischem Material aus der Bronzezeit auf. Erst ab der späten Eisenzeit und bis ins Mittelalter wurde Roggen weiter angebaut, wobei der Weizenanbau allmählich selten wurde und Roggen zum wichtigsten Getreide Dänemarks wurde.

Die Jungen- und Mädchengilde

Die Verwendung

Meine Großmutter verwendete für ihr Brot hauptsächlich Roggen. Weizen und damit Weißbrot gehörten zu Festen und wohlhabenderen Haushalten. Es hieß, „Roggen sei das Wichtigste, Weizen hingegen das Festlichste“. Aber auch im Selbstversorgerhaushalt hatte Gerste eine große Bedeutung, da Malz für selbstgebrautes Bier verwendet wurde. Hafer hingegen galt lange Zeit als das minderwertigste Getreide und wurde ungedroschen als Schweine- und Pferdefutter verwendet.

Erst im 17. Jahrhundert begann der Landvogt Joachim v. Barnewitz auf Lolland-Falster, den Weizenanbau wieder aufzunehmen. Die Entwicklung verlief jedoch sehr langsam, erst nach der Verdrängung verbreitete sich Weizen. Die Lage war günstig, die Preise hoch und neue Anbauformen und -methoden setzten sich durch.

Sogar in den 1830er Jahren wurde Roggen als „Grundnahrungsmittel der gesamten Nation“ bezeichnet, obwohl das Land im 18. Jahrhundert mehrmals unter Missernten litt, die zu Problemen mit der Roggenproduktion führten und Familien von Armut und Hunger heimgesucht wurden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts tauchte die zweizeilige Gerste erstmals in Pfarr- und Gutsgärten auf. Die dänischen Bauern begrüßten diese neue Gerstensorte, da sie besseres Brotmehl lieferte und sich die sechszeilige Gerste am besten zum Bierbrauen eignete. Immer mehr Landwirte stiegen auf Weizen um, doch erst in den 1930er Jahren ernteten die dänischen Bauern gleiche Mengen Weizen und Roggen.

Aus dem Getreide bereiteten die Menschen Brot, Brei und Haferschleim zu, ein Grundnahrungsmittel, das sich in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Zubereitungsarten bis weit ins 20. Jahrhundert hielt. Neben dem Roggenbrot, das zu allen Mahlzeiten gegessen wurde, bereitete man sich einen Roggenmehlbrei zu oder schnitt das Roggenbrot in Würfel und verteilte es auf gekochter Milch. Im Zusammenhang mit der Schlachtung wurden Roggenmehl und Gerstenkörner in die Blutwurst eingearbeitet. Gerstenmehl wurde sowohl zu Mehl als auch zu Grütze gemahlen. Das Mehl wurde für Brot verwendet, während die Grütze in Suppen oder Brei zubereitet wurde. Gerichte wie süßer Brei, in Milch gekochte Grütze und Gerstenbrei mit Bier waren bekannte Mahlzeiten, die die Mutter sonntags servierte. Hafer wurde von der Mutter zu Mehl oder Grütze gemahlen. Sie mischte das Mehl in den Roggenbrotteig und bereitete aus der Grütze Suppe oder den noch heute bekannten Haferbrei zu.