Die Geheimnisse des Wurzelgemüses

Rote Bete ist fester Bestandteil des Agrarbotanischen Gartens des Museums.

Rote Bete ist fester Bestandteil des Agrarbotanischen Gartens des Museums.

Entdecken Sie die kulinarischen Schätze des Mittelalters: von der magischen Heilkraft der Roten Bete bis hin zu den üppigen Portionen gesalzenen Hammels und eingelegter Roter Bete auf festlichen Tafeln!

Über die Verwendung von Wurzelgemüse in der Urzeit und im Mittelalter ist nur wenig bekannt. Unser Wissen über die mittelalterliche Gartenkunst konzentriert sich auf die Klostergärten, in denen ausländische Mönche aus der Zeit um 1700 lebten. Um 1100 begann man, Gärten mit besonderen Heilpflanzen anzulegen. Neue Studien belegen, dass die Dänen im Mittelalter Küchengärten hatten, in denen Gemüse und Beeren zur täglichen Ernährung gehörten. Beginnen wir mit den frühesten Informationen, nämlich medizinischen oder Kräuterbüchern, von denen der Arzt Henrik Harpestreng (gest. 1244) der bekannteste ist:

Rote Bete – Das Spannende an der Roten Bete ist, dass sie bei Husten und Magenverstimmungen wohltuend wirken soll. In mehreren medizinischen Büchern wird Rote Bete zur Linderung von Verdauungsproblemen empfohlen. Wirksam scheint beispielsweise das Trinken von Rote-Bete-Saft mit Glühwein zu sein, oder man kann Rote Bete wie Kohl bei einem schwachen Magen zubereiten. Außerdem wird erwähnt, dass Rote Bete für klare Sicht sorgt und aus einer etwas erfreulicheren Perspektive lautet der gute Rat, erfrorene Hände und Füße mit einem Püree aus gekochter Roter Bete zu behandeln!

Schon Mitte des 17. Jahrhunderts wird berichtet, dass Frauen Rüben einlegten mit: „Meerrettichwürfel und Kümmel für den Wintergebrauch“. In dem 1799 erschienenen Buch „Anleitung zur Gartenarbeit für den dänischen Landwirt“ von Johan Christian Steen heißt es über Rote Bete: „Diese Wurzeln werden von manchen Bauern schon viel für Feste und Festabende verwendet und obwohl sie sich nicht so gut konservieren lassen wie andere Wurzeln, sind sie dennoch sehr nützlich, wenn man sie zuerst in Wasser kocht, entblättert und, wenn sie von der Erde aufgenommen werden, und dann von diesem Wasser aufgesogen wird, schält und in Scheiben schneidet, die man mit etwas Kreuzkümmel dazwischen in einen Topf gibt und mit gutem Essig übergießt. Sie können jederzeit in Essig eingelegt und zu Braten gegessen werden. Sie sind ebenso gesund wie wohlschmeckend, insbesondere zu einem fetten Gänsebraten.“ Die einigermaßen einheitliche Nutzung wird in Jacob Jacobsens „Gartenbuch für Landwirte“ aus dem Jahr 1809 bestätigt, wo es heißt: „Rote Bete wird gekocht, in Essig eingelegt und zum Braten verwendet.“ Seltener waren gebackene Rüben, von denen es hieß, dass die Mutter sie im Ofen zart backte. Früher wurden Rüben getrocknet und geröstet und als Kaffeeersatz verwendet!

 

In Henrik Ussings Buch „Fra Hedeboegnen“ wird der Roten Bete eine besondere Rolle in der Hochzeitstradition zugeschrieben: Am Tag vor dem Fest kamen die nächsten Nachbarn, um beim Kochen und Servieren zu helfen. Es wurde gekochtes Schweinefleisch zubereitet, das in Salzlake eingelegt wurde, gekochte Rüben geschält, Karotten ausgeschabt und Kartoffeln geschält. Die Rüben kamen in die Suppe, in der Fleisch und Schweinefleisch gekocht wurden. Am Tag der Festvorbereitungen gab es immer Suppe zum Abendessen. Am Festtag selbst gab es folgende Gerichte: Butter, Käse, gesalzenes und geräuchertes Hammelfleisch, Wurstbrötchen, Speck, Essiggurken, Rüben und gesiebtes Brot.. In anderen Gedenkmaterialien werden auch die Mutterschaftsfeiern erwähnt, bei denen die Tische mit Butter, Käse, Marmelade, Roter Bete, gesalzenem Hammelfleisch und Wurstbrötchen gedeckt waren.

Wurzelgemüse ist nur ein kleiner Teil des landwirtschaftlichen Botanischen Gartens des Grünen Museums, der derzeit in seiner ganzen Pracht erstrahlt.

Henrik Ussings Buch „Von den Hedeboegnen“

Henrik Ussings Buch „Von den Hedeboegnen“