Schwein auf der Gabel

Ab den 1950er Jahren lief die erfolgreiche Werbekampagne „Schwein auf der Gabel“ regelmäßig in den dänischen Medien und sorgte für steigende Schweinefleischverkäufe.
Eine der größten und erfolgreichsten Werbekampagnen in der dänischen Geschichte und vielleicht der Hauptgrund, warum sowohl am Heiligabend als auch beim Weihnachtsessen in den späten 50er Jahren industriell hergestelltes Schweinefleisch die Krönung des Esstisches darstellt.
Hier im Grünen Museum haben wir als Teil unserer Sammlung zur dänischen Lebensmittelgeschichte eine Reihe alter gedruckter Lebensmittelwerbungen. Unsere Lebensmittelhistorikerin Bettina Buhl hat sich für diese kleine Anzeige entschieden, die sie als Taufschein zum Weihnachtsessen bezeichnet.
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg in Dänemark die Zahl der Schlachthöfe an, und auch viele kleinere Städte verfügten über eigene Fleischverkaufsstellen, entweder direkt vom Schlachthof selbst oder als Verkaufsstellen der Metzgereien. Der Export von Speck nach England war die treibende Kraft hinter der Fülle an Fleischprodukten, die auf die Esstische der Dänen strömten. Schweinefleisch – oder Pork, wie es damals genannt wurde – sollte auch auf dem dänischen Binnenmarkt verkauft werden. Diese Aufgabe wurde der Export Swine Slaughterhouses Sales Association übertragen. Es war der Ausgangspunkt für eine der größten und erfolgreichsten Werbekampagnen in der dänischen Geschichte. „Schwein auf der Gabel“, dessen erklärtes Ziel es war, die Dänen dazu zu bringen, mehr Fleisch zu essen.
„Schwein auf der Gabel“ nutzte die vielen neuen Werbeformen der Zeit. Unter anderem wurde Ende der 1950er Jahre diese kleine Broschüre mit dem Titel „Weihnachtssouvenir“ verschickt. Die Anzeige wurde als Inspiration für die fleischigen Elemente der Weihnachtstafel konzipiert.
Schwein auf der Gabel – die Aktion war im ersten Jahr ein voller Erfolg, daher war es für den Vertriebsverband naheliegend, eine Fortsetzung zu schaffen. Im Sommer 1958 begann die Zusammenarbeit mit den drei Landestierschauen. So war es „Schwein auf der Gabel“ sichtbar zwischen Vieh und Landmaschinen mit Informationsmaterial und Verkostungsvorführungen.
Bereits 3 Jahre nach der Einführung von „Schwein auf der Gabel“ Der Vorsitzende des Vertriebsverbandes stellte erfreut fest: „Während der Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch in Dänemark in den Jahren 1954 bis 1956 sank, stieg er in den Jahren 1957, 1958 und 1959 deutlich an, sodass er heute 4,4 kg pro Kopf über dem Wert von 1954 liegt. Und dies, obwohl wir uns auch hierzulande gegen eine Konsumveränderung hin zu mageren Fleischsorten wehren.“
„Schwein auf der Gabel“ wurde allmählich zu einem Slogan, den die meisten Hausfrauen kannten. Viele der Rezepte wurden im großen „Pig on the Fork“-Kalender gesammelt, der an Metzgereien verteilt und in Privathaushalten aufgehängt wurde. Gleichzeitig veröffentlicht „Dinner-Idee des Monats“, Dort wurden neue Gerichte vorgestellt, teils als lose Blätter zum Mitnehmen, teils als Poster mit den fertigen Portionen zur Dekoration in jeder Metzgerei.
Gegen Ende der 1950er Jahre verbreitete sich die Verwendung von Fleisch in der Küche immer mehr. Das Fleisch wurde zum bestimmenden Bestandteil der Mahlzeit, während das Gemüse lediglich als Beilage zum Fleisch diente.

Ab den 1950er Jahren lief die erfolgreiche Werbekampagne „Schwein auf der Gabel“ regelmäßig in den dänischen Medien und sorgte für steigende Schweinefleischverkäufe.