Es gibt wieder einen Elch in Dänemark: Ein Blick in das Sammelalbum des Grünen Museums

DES GRÜNEN MUSEUMS / MITTWOCH, 20. JUNI 2018

Dieser Tage streift ein Elch durch die Wälder Nordseelands. Genauer gesagt in Gribskov, wo Henning Nielsen und ein Freund entdeckten den Elch am Montag.

Das riesige Tier sieht man in Dänemark selten, aber es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass wir dem Elch begegnet sind. Hier einige Auszüge aus dem Sammelalbum des Museums. Dabei handelt es sich sowohl um Ekstra Bladet als auch um einen InterCity-Zug …

 

1933: Der erste Einwanderer

Elche sind in Dänemark seit der Steinzeit nicht mehr bekannt, aber 1933 wurde in den Wäldern Nordseelands eine Elchkuh entdeckt. Die junge Elchkuh war wahrscheinlich durch den Sund selbst geschwommen. Allerdings gab es auch schon damals Gerüchte, dass es von einem reichen Mann aus Kopenhagen gegründet worden sei.

Der Elch, der bis 1951 in Dänemark lebte, wurde in großen Teilen Nordseelands gesehen, hielt sich jedoch hauptsächlich in Gribskov auf. Die Elchkuh wurde in Begleitung des Elchbullen mit dem Spitznamen „Der Verrückte“ gesehen (ein Elchbulle, der im September 1946 hier ankam). „Der Verrückte“ wurde im Dezember 1952 von zwei Rangern erschossen, nachdem das Büro des Premierministers eine Ausnahme von dem Sonderschutz gewährt hatte, der den dänischen Elch sonst schützte.

 

 

1951 wurde die Elchkuh sterbend in Valby Hegn bei Helsinge aufgefunden. Hier hatte es eine große Wunde an der Schulter. Heute ist der Elch ausgestopft und Teil der Sammlung des Green Museum.

 

1951: EXTRA BLADEs Elch Svea

 

Im Vorfeld der Ankunft hatte die Zeitung den Lesern die Möglichkeit gegeben, Vorschläge für den Namen des neuen Elchs einzureichen. Der Name war Svea.

 

Im selben Jahr, in dem die Elchkuh von 1933 starb, hatte Ekstra Bladet eine Idee. Und am Donnerstag, dem 1. November, konnte man in der Zeitung lesen: „Am Sonntag kommt der Elch!“. Die Zeitung hatte beschlossen, einen weiteren Elch nach Dänemark zu bringen.

Die Veranstaltung wird ein großer Erfolg. Trotz heftigen Regens kamen laut Ekstra Bladet 4.000 Menschen, um die Ankunft des Elchs zu sehen.

 

Doch die Verschiebung war kein Erfolg. Svea war zu zahm und suchte statt des Waldes bebaute Gebiete auf. Sie war auch aggressiv gegenüber Menschen und wurde nach einigen Aufenthalten auf einem Bauernhof in Nordseeland 1952 in einen Zoo in Randers gebracht und starb kurz darauf.

1999: Letzter Elch in Dänemark – vor Montag

Vor der Entdeckung am Montag waren 19 Jahre vergangen, seit in Dänemark der letzte Elch nachgewiesen worden war. Hier schwamm ein Elch in der Hornbæk-Plantage an Land. Anschließend wanderte es – von der Presse streng beobachtet – in den Süden.
Der Elchfall von 1999 löste in Dänemark erneut eine Debatte über Elche aus. Unter anderem forderte der World Wide Fund for Nature (WWF) Justizminister Frank Jensen auf, die Polizei aufzufordern, es ruhig angehen zu lassen und „jede Form der polizeilichen Jagd auf Elche einzustellen“ (Berlingske Tidende, 30.4.1999).
Am 21. Mai 2000 war es aus mit dem Elch. Es wurde in Ringsted von einem InterCity-Zug erfasst. Der Lokführer brachte es damals auf den Punkt: „Da war nichts zu machen, man kann mit einem Zug nicht drumherumfahren.“
Es gab bereits mehrere Gerüchte über Elche in Nordseeland – in den Jahren 2001, 2010 und 2012 – doch der „neue“ Elch ist das erste Mal seit 1999, dass sich dieser Verdacht bestätigt hat.