Wie man die harte Heide pflügt

DES GRÜNEN MUSEUMS / MITTWOCH, 12. SEPTEMBER 2018

 

Die dänische Heidelandschaft birgt eine besondere Geschichte. Eine Geschichte harter Arbeit mit dem harten Heideboden. Diese Geschichte kann man unter anderem in der 3. Folge der DR-Serie erleben.Als wir Bauern waren' .

Die Heide war ein karges und karges Ackerland, das viel Arbeit erforderte. Doch Anfang des 18. Jahrhunderts versuchte König Friedrich IV. (1671–1730), die Bauern dazu zu bewegen, die Heide zu bewirtschaften.

Von Anfang an wurde die Heidebewirtschaftung mit der Schaufel durchgeführt. Doch ab etwa 1850, als die ersten Eisenpflüge auf den Markt kamen, wurde die Arbeit einfacher.

 

Regalpflügen

Das Bild zeigt Daniel Krath und seine Frau beim Regaleinräumen. Zuerst pflügt sie die obere Schicht, dann pflügt er die harte Schicht in ihrer Furche.

 

Die harte Heide bestand aus der obersten Bodenschicht, auf der die Heidepflanzen wuchsen, und einer darunterliegenden, harten Schicht. Sie wird Alla-Schicht genannt und beginnt oft 20–30 cm unter der Oberfläche.

Zum Pflügen wurde die Rechenpflugtechnik verwendet. Dies bedeutet, dass zuerst der Mutterboden gepflügt wurde. Anschließend wird der Boden der Pflugfurche gepflügt und die oberste Bodenschicht mit einer neuen Pflugfurche abgedeckt. Ziel war einerseits, die harte Schwemmschicht – eine nahezu undurchdringliche Schicht aus Niederschlagsstoffen aus den oberen Schichten – aufzubrechen, andererseits, den verbrannten Oberboden mit frischer Roherde aus der harten Schwemmschicht zu bedecken.

Der Hannoversche Reolpflug. 1873 vom königlichen Waldreiter Sophus Georg Frederik Jenssen-Tusch eingeführt.

 

Beim Pflügen mit dem „Hannoverschen Pflug“ diente dieser dazu, nach einem normalen Schwingpflug in die Furche einzupflügen. Die beiden Pflüge konnten zusammen eine Tiefe von bis zu 22 Zoll – mehr als einem halben Meter – pflügen.

Zum Ziehen des „Hannoverschen Regalpfluges“ waren 4 Pferde nötig. Bei einem Test des Pfluges im Jahr 1910 wurde festgestellt, dass er zwar hart sei, aber für vier Pferde keine unzumutbare Arbeitsbelastung darstelle.

 

Heute stehen die letzten 2 Prozent der Heide unter Naturschutz und dienen als Gedenkpark für die vielen Pioniere, die im Laufe von ca. 150 Jahre lang wurden große Teile der jütländischen Heide kultiviert.